Alfred Ehrhardt
Island
HC, 24,5 x 30 cm., o.pp.
Hatje Cantz 2005
Als Alfred Ehrhardt (1901-1984) im Jahr 1938 auf seiner zweimonatigen Film- und Fotoexpedition durch Island alle heute bekannten Landschaftsmonumente wie Dettifoss, Thingvellir, Geysir oder Langsjökull aufsuchte, stellte eine solche Rundreise - mit dem per Schiff importierten hochrädrigen Ford und auf Pferderücken - noch ein zuweilen lebensgefährliches Abenteuer dar. Nach seinen ersten Fotoserien Das Watt und Die Kurische Nehrung führte ihn seine Suche nach den »Elementaren Gestaltungen der Urkräfte« folgerichtig in diese vom Menschen unberührte, von Gletschern und Vulkanen geprägte »Urlandschaft«, wo er sich Einblick in den Prozess der Weltentstehung versprach.
Christiane Stahl und Inga Lára Baldvinsdóttir erschließen in dieser Publikation mit reichem Bildmaterial die Hintergründe der Island-Expeditionen deutscher Forscher und Fotografen in den 1920er und 1930er Jahren. Dabei wird Ehrhardts typologische Landschaftsauffassung und sein abstrakt-avantgardistisches Bildvokabular beleuchtet, das ihn von den Fotografen seiner Zeit unterscheidet und der isländischen Landschaftsfotografie neue Impulse vermittelte.