Kaucyila Brooke
Vitrinen in Arbeit
HC 31 x 30 cm.
Schaden.com / Alfred-Ehrhardt-Stiftung 2008
»Vitrinen in Arbeit« umfasst eine Serie von 140 Farbfotografien der amerikanischen Künstlerin Kaucyila Brooke, die zwischen 2001 und 2004 im Naturhistorischen Museum in Wien entstand, als dessen bis dahin unveränderte Präsentationsform erstmals modernisiert wurde. Während vergleichbare Museen längst zu Erlebnismuseen umstrukturiert wurden, blieb dieses Museum weiterhin einer Konzeption des 19. Jahrhunderts und der Idee einer Einordnung der Naturdinge nach Arten und Familien verpflichtet.
Brooke zeigt die Spuren und Relikte der Vergangenheit, die drapierten Körper ausgestopfter Tiere und den Schmutz, der in den Vitrinen zurückbleibt, nachdem die Ausstellungsgegenstände entfernt wurden. Selten sieht man nur eine einzelne Vitrine, nie ein einzelnes Objekt. In fast jeder Aufnahme werden die Räume und Dinge vor und hinter den Vitrinen reflektiert, kommt eine Spiegelung der Umgebung von außen ins Bildfeld, werden die zur Schau gestellten Objekte in einem Spiel zwischen Transparenz, Reflexion und Opazität eingefangen. Inhalt der Vitrine und deren Rezeptionsgeschichte überlappen sich.
Mit ihrer Serie »Vitrinen in Arbeit« werden die Repräsentation des Natürlichen, seine Konstruktion und die so entstehenden sozialen Normen und Grenzen ins Blickfeld genommen.
Bilder unter http://www.galerieandreashuber.at/brooke/brookepres.html